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Liebe Gemeindeglieder!
Auch den Gottesdienst am Palmsonntag (28.03.2021) müssen wir wegen der hohen Inzidenz leider absagen. Eine Andacht zum runterladen finden Sie unter der entsprechenden Rubrik oder direkt HIER.
Noch sind die Kirchenvorstände am Beraten, wie wir es mit Gottesdiensten an den Kar- und Ostertagen halten wollen. Aktuelle Informationen dazu finden Sie so bald wie möglich hier auf der Homepage, in den Schaukästen und hoffentlich auf einem Handzettel in Ihrem Briefkasten.
Auf Sicht fahren...
Ich beneide unsere Politiker wirklich nicht. "Wir müssen auf Sicht fahren..." Das sagen sie uns ja nun schon fast seit einem Jahr. Und natürlich haben sie recht. Es macht überhaupt keinen Sinn, große Pläne oder Versprechungen zu machen, die man dann entweder nicht einhalten kann, oder von denen man später, wenn man sie dann doch durchgezogen hat, sagt, "Hätten wir mal bloß nicht...!" Aber – neben dem ganzen anderen: den Menschen, die krank werden und zum Teil wirklich sterben, neben dem, was im Moment nicht geht, Feste feiern oder feste feiern, sich nett in einem Café treffen, Verwandte besuchen, neben der wirtschaftlichen Not, in die der Lockdown manchen bringt – neben all dem zehrt es auch an den Nerven, dass man nichts mehr planen und sich auf nichts mehr freuen kann. Hochzeit oder Taufe in diesem Jahr? Hoffentlich! Wenn es denn die Regelungen bis dahin hergeben. Dorffrühstück zu Pfingsten oder Feierabendmahl am Gründonnerstag, Osternacht, Osterfrühstück, gemeinsam, fröhlich... wer weiß?! Spaß macht es nicht, auf Sicht zu fahren. Spaß macht es auch nicht, vor dem Gemeindebrief zu sitzen und eben gar nicht recht etwas zu den Plänen für dieses Jahr sagen zu können. Auch aus diesem Grund kommt der Gemeindebrief dieses Mal so spät, weil ich hoffte, Ihnen nun ein bisschen mehr sagen zu können. Nach wie vor stehen alle Planungen unter dem Vorbehalt, wie sich die Infektionszahlen und die staatlichen und kirchlichen Regelungen entwickeln. Vielleicht ist es tröstlich, sich klar zu machen, dass Jesus keine Jahresplanung gemacht hat, dass er – noch viel mehr als wir jetzt – "auf Sicht gefahren" ist, oft morgens nicht wusste, wo er abends zu Gast sein würde im nächsten Dorf. Auf Sicht fahren heißt ja auch, reagieren können auf das, was in Sicht kommt, flexibel und geschmeidig sein, wieder mehr lernen im Augenblick zu leben, heute, jetzt; und das wahre Leben nicht auf später zu verschieben. Dass uns allen davon etwas gelingt, das wünsch ich mir und Ihnen.
Ihr Pfarrer
Tobias Gottestleben